Farewell, thou art too dear for my possessing,
and like enough thou know’st thy etimate.
The charter of thy worth gives thee releasing;
My bonds in thee are all determinate.
[87. Sonett von William Shakespeare, 1. Strophe]
Leb’ wohl! Du weißt, dein Wert ist viel zu groß,
Als daß ich dauernd dich besitzen könnte;
Der deiner Freundschaft spricht dich los;
Erloschen ist der Pakt, der mich dir gönnte.
(Otto Gildemeister)
Leb wohl! Zu teuer wars, dich zu besitzen,
und deinen Wert erkennst du nun richtig.
Das ist der Freibrief, dir dein Recht zu schützen
Deine Verschreibungen an mich sind nichtig.
(Max Mell)
Lebwohl! zu teuer ist dein besitz für mich
Und du weißt wohl wie schwer du bist zu kaufen ...
Der freibrief deines werts entbindet dich ...
Mein recht auf dich ist völlig abgelaufen.
(Stefan George)
Leb wohl! Vermessen war’s, Dich zu berühren
Das eigne Maß, nun wird es Dir zu eigen.
Den eignen Wert, nun wirst Du ihn erspüren,
Mein Anspruch weiß zu sterben und zu schweigen.
(Isolde Emich)
LEB wohl! Zu hoch stehst du im Preis für mich
und weißt, daß du vor allen auserkoren.
Nach deines Wertes Rechte frei, zerbrich
den Bund, mein Recht auf dich hab ich verloren.
(Karl Kraus)
Leb wohl! Du bist fürwahr zu teuer mir,
Dein Preis ist Dir wahrscheinlich gut bekannt.
Der Freibrief Deines Werts gibt Freiheit Dir;
Beendet ist, was mich mit Dir verband.
(Peter Groth)
Quelle: Crystal, Cambridge-Enzyklopädie der Sprache
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